Endlich war er da - der zweite Teil der visuellen Gestaltung.
Wer sich noch erinnern kann, ich hatte im Juni diesen Jahres schon einmal visuelle Gestaltung, dort mit dem Schwerpunkt des
perspektivischen Zeichnens. In den letzten zwei Wochen lag der Schwerpunkt aber bei der Typografie.
"Der Begriff Typografie oder Typographie (griechisch τυπογραφία typographía, von τύπος týpos ‚Schlag‘, ‚Abdruck‘, ‚Figur‘, ‚Typ‘ und -grafie)
lässt sich auf mehrere Bereiche anwenden. Im engeren Sinne bezieht sich
die Typografie auf die Kunst und das Handwerk des Druckens, bei dem mit
beweglichen Lettern (Typen) die Texte zusammengesetzt werden,
insbesondere in Hochdruckverfahren. In der Medientheorie steht Typografie für gedruckte Schrift in Abgrenzung zu Handschrift (Chirografie) und elektronischen sowie nicht literalen Texten. Meist bezeichnet Typografie heute jedoch den Gestaltungsprozess, der mittels Schrift,
Bildern, Linien, Flächen und typografischem Raum auf Druckwerke und
elektronische Medien angewendet wird, unabhängig von beweglichen Typen (Typografie für digitale Texte). Typografie umfasst nicht nur die Gestaltung eines Layouts
und den Entwurf von Schriften. Vielmehr kann man den Begriff bis zur
richtigen Auswahl des Papiers oder des Einbands ausweiten und sogar von
typografischer Kalligrafie oder kalligrafischer Typografie sprechen.
Die gestalterischen Merkmale des Schriftsatzes einer Druckseite unterteilt man in Mikrotypografie und Makrotypografie. Die Kunst des Typografen besteht darin, diese Gestaltungsmerkmale in geeigneter Weise zu kombinieren." - Wikipedia
Ihr seht schon, ein recht umfassendes und sich weiterentwickelndes Thema. Denn auch in Zukunft werden sich
Mediengestalter mit diesem Thema befassen müssen. Da ist es völlig gleichgültig ob man in den Print- oder den
Webbereich möchte, es bleibt eine elementare Fähigkeit, die jeder gute Mediengestalter beherrschen und berücksichtigen sollte, wann immer er oder sie ein Layout designt.
Bei all dem, was inzwischen unter Typografie begriffen wird möchte ich mein Augenmerk heute auf die Beschreibungskriterien von Schriften legen. Es gibt 11 verschiedene Schriftklassen (die so aber nur Gültigkeit in Deutschland besitzen). Und jede Schrift lässt sich mit folgenden Merkmalen beschreiben und analysieren:
Klassifizierungsmerkmale:
- Vorhandensein von Serifen, Strichstärkenkontrast, Achsstellung bei runden Buchstaben (O-Achse), Querstrich des kleinen "e"
- Versalhöhe, Mittellänge/x-Höhe, Oberlänge, Unterlänge
- Punze, Tropfen, Bauch, Grundstrich, Haarstrich, Dickte
- Laufweite/Kerning, Zeilenabstand, Schriftgröße, Durchschuß
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© Brian Ammon, wikipedia.de |
Schriftklassen:
- Venezianische Renaissance-Antiqua
- Französische Renaissance-Antiqua
- Barock-Antiqua
- Klassizistische Antiqua
- Serifenbetonte Linear-Antiqua
- Serifenlose Linear-Antiqua
- Antiqua-Varianten
- Schreibschriften
- Handschriftliche Antiqua
- Gebrochene Schriften
- Fremde Schriften
Wer sich dafür interessiert, kann sich gerne
hier ein wenig umsehen oder mich fragen :)
Es handelt sich dabei tatsächlich um eine eigene "kleine" Wissenschaft, die ich persönlich aber sehr interessant finde. Und einmal gelernt und verinnerlicht lässt sie einen die Welt mit ganz anderen Augen betrachten. Da kommt es dann tatsächlich vor, dass man zu viert durch den Ikea läuft und plötzlich aus dem Nichts heraus damit anfängt, Schriftarten die man sieht, zu analysieren. Da bleibt einem wohl nur, zu lachen und den Kopf zu schütteln und sich gegenseitig zu sagen:
"Willkommen im Zug Richtung "Mediengestalter". Die letzte Gelegenheit auf ein Leben wie bisher ist eben an Ihnen vorbei gezogen." XD
Ich gebe zu, das klingt ein wenig drastisch, ist aber irgendwie tatsächlich so. Ich nehme Werbung, egal ob Radio, TV oder Print völlig anders war. Ebenso geht es mir mit dem Layout von Büchern, Zeitschriften oder ähnlichem. Und immer wieder kommt es vor, dass ich mir einfach nur an den Kopf schlagen möchte und mir denke "Bitte, bitte, sag mir jemand, dass an diesem Plakat dort drüben kein gelernter Mediengestalter gesessen hat." Klingt arrogant? Vielleicht, aber dann bin ich nicht die einzige der es so geht. Ich brauche mir meinen Kurs nur ansehen und sie fragen, und von allen bekomme ich dieselben Antworten. "Es gibt überall um uns herum Arbeiten, für die wir bei der
GPB bei unseren Dozenten in den Klausuren durchfallen würden."
Was sagt mir das? Entweder hat meine Schule verdammt hohe Ansprüche und Standards oder die Welt ist reif für eine neue Generation Mediengestalter. - Mir persönlich gefällt der Gedanke, dass beides zutreffend ist. :)
In diesem Sinne euch ein schönes Wochenende und bis bald :)
Eure Diana