Nach zwei ruhigen Startwochen ging es richtig in die Vollen.
Zwei Wochen lang wurde unser Wissen zum Thema der visuellen Gestaltung vertieft. Bekanntes Wissen über Typografie (Schriftenlehre) und Satztechniken wurden aufgefrischt, erweitert und vertieft. So haben wir beispielsweise eine neue und in meinen Augen deutlich vereinfachte und trotzdem präzisere Schriftenklassifizierung kennen gelernt - die Klassifizierung nach Willberg.
(Für die unter euch, die sich nicht mehr daran erinnern können, das erste Modell, dass ich kennengelernt habe, war die DIN 16518. Ihr könnt in diesem früheren Beitrag gerne noch einmal nachlesen, worum es sich dabei handelt.)
Allerdings konnte ich auch hierbei wieder nur darüber staunen, über was man sich Gedanken machen kann und in unserem Beruf auch machen muss. Und wer nun glaubt, dass sich nur Mediengestalter mit dem Schwerpunkt Print so genau mit Schriften auskennen müssen, der irrt. Auch für Webgestalter ist es wichtig und von großem Vorteil, zu wissen, welche Wirkungen mit Schriften erzeugt werden, welche von ihnen die Lesegeschwindigkeit und vor allem die Lesbarkeit von Texten positiv beeinflussen und welche für den Einsatz im Web als ungeeignet einzustufen sind, weil ihr Randering mitunter zu fürchterlichen Ergebnissen in den einzelnen Browsern führen wird.
Neben der Schrift haben wir uns noch mit Rastern beschäftigt. Hauptsächlich werden diese im Printbereich verwendet. Am schnellsten fällt einem dazu die Aufteilung in Zeitungen oder Zeitschriften ein. Aber auch für Plakate, die in verschiedenen Größen, Formaten und in hoher Stückzahl gedruckt werden sollen, empfiehlt es sich, ein Raster zu entwerfen, bevor man mit der Arbeit beginnt. Ein wundervolles und gelungenes Beispiel stellt derzeit die Werbekampagne "Show me" des Friedrichstadtpalastes Berlin dar. Sie funktioniert in allen Größen sowie in Hoch- und Querformaten. Überzeugt euch selbst:
Doch auch das Web ist auf Raster angewiesen und nutzt diese zunehmend. Bestes Beispiel hierfür ist die Arbeit mit sogenannten Grids. Setzt euch einmal etwas damit auseinander. Ihr werdet sehen, es handelt sich dabei um nichts anderes, als um flexibel anlegbare Raster.
Danach ging es Ausflugsweise in die Bedeutung und Erstellung von Logos jeder Art. Wir konnten uns auf Grund der zur Verfügung stehenden Zeit nur oberflächlich damit befassen. Angeschaut haben wir uns, welche Arten von Logos es gibt und was sie bezwecken. Wie man sie aufbaut und was dabei theoretisch zu beachten ist. Wir sollten dann selbst auch eine Wort-Bildmarke entwickeln, hatten aber nur zwei Tage dafür Zeit. Normalerweise dauert es Wochen bis zu Monaten ein gutes und funktionierendes Logo zu entwerfen. Doch gehört dies nun wirklich in einen anderen Fachbereich. Für die Mediengestalter für Webdesign war es aber dennoch wichtig, zumindest zu wissen, wie dabei vorgegangen wird und was zu beachten ist.
Zu dem Thema Raster mussten wir natürlich auch eine Arbeit abgeben. Die Bilder dazu könnt ihr euch in ein paar Tagen unter meinen Fotos ansehen. Anfertigen mussten wir eine kleine Zeitschrift zu den Themen Agoraphobie und Klaustrophobie. Die Schwierigkeit dabei war, dass wir nur ein einziges Raster verwenden durften. - Meist bestehen Zeitschriften aber aus drei unterschiedlichen Rastern. Nämlich einem für das Deckblatt, einem für Textseiten und einem, für neu beginnnende Artikel. Und natürlich mussten wir begründen, warum wir uns für unsere verwendeten Schriftarten entschieden haben. Drei an der Zahl mussten es sein. Fliestext, Überschrift Agoraphobie und Überschrift Klaustrophobie.
Auch der Bildeinsatz und die Platzierung dieser innerhalb der Zeitschrift musste wohl überlegt sein und von uns begründet werden können. Ihr seht also, es steckt eine Menge Arbeit und vor allem DENKarbeit in der Erstellung einer Zeitschrift. Und natürlich lässt sich dies auch auf die Gestaltung von Webspace übertragen. Tatsächlich wird dies immer aktueller, da nahezu jede zweite Zeitung inzwischen auch online anzutreffen ist.
In diesem Sinne:
Viel Spaß euch. Und für Fragen bin ich natürlich wie immer offen.
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