Nachdem ich alle meine Prüfungen abgelegt hatte ging es für mich nach einer Woche Urlaub zurück hinter den Schreibtisch. Denn solange, wie nicht alle meine Noten da sind, arbeite ich weiterhin für die GPB Berlin.
Und jetzt endlich hatte ich Zeit, mich mit einem Interview zu befassen, dass ich vor einer ganzen Weile mit einer Teilnehmerin und Freundin von mir geführt hatte. Dabei handelt es sich um Livia oder kurz Livi. Um euch zu erklären worum es bei diesem Interview geht, muss ich etwas ausholen.
In all unseren Berufen ist es Pflicht ein mehrmonatiges Betriebspraktikum zu absolvieren. Da unterscheiden sich die kaufmännischen oder IT Berufe nicht von unseren Medienberufen. Livi ist, ebenso wie ich, eine angehende Mediengestalterin für Digital und Print. Allerdings liegt ihre Spezialisierung im Bereich Print. Sie war mit mir in derselben Fachqualifikation und ist zeitgleich mit mir in die Praxisphase eingetreten. Da ich meine Ausbildung aber um ein halbes Jahr verkürzt habe und sie die vollen drei Jahre nutzt ist sie noch weiterhin im Praktikum. Und, jetzt haltet euch fest, dieses absolviert sie in Tel Aviv, Israel.
Ich habe nicht schlecht gestaunt als ich das erfahren habe und war natürlich sofort neugierig. Also war die Frage an sie, ob ich sie dazu interviewen dürfte, sehr nahe liegend. Zum Glück war sie einverstanden und innerhalb kürzester Zeit haben wir uns an einem langen Nachmittag zu einem Skypetelefonat verabredet, dass ich aufzeichnen durfte, um es allen interessierten zu zeigen. :)
Dann allerdings kam ich lange nicht dazu, mich weiter mit dem Video zu befassen, da meine Prüfungsvorbereitung begann und der ganze andere Stress. Nun aber hatte ich, wie schon erwähnt, wieder Zeit dafür.
Ich hatte nie zuvor mit einem Videoschnitt Programm gearbeitet. Warum auch? Meine Interessen lagen ja völlig woanders. Um dieses Interview aber ins Netz zu bekommen, blieb mir keine andere Wahl. Also habe ich mich von meiner Mitazubine Katja kurz in das Programm einweisen lassen und schon ging es los. .... Und ich war wieder einmal knapp vor'm Verzweifeln. Denn der Rechner, auf dem sich das entsprechende Programm befindet, ist nicht mehr der Jüngste. (Oder vielleicht ist auch einfach zu viel anderes Zeug mit auf der Festplatte - ich weiß es nicht so genau.) Jedenfalls wollte in der Anfangszeit nichts klappen. Denn nach spätestens 5 Minuten streikten entweder das Programm oder der PC. Und nun stellt euch einmal vor, wie man so dazu kommt, ein Video zu bearbeiten. Genau, gar nicht.
In meiner Verzweiflung habe ich mich dann an Daniel, unseren IT Azubi gewandt und ihm die Ohren voll geheult, bis er nachgegeben und den PC wohl etwas entrümpelt hat. Danke noch einmal dafür ;)
Endlich konnte ich länger als fünf Minuten am Stück arbeiten. Trotzdem kam es immer wieder mal vor, dass plötzlich nichts mehr ging. Einzige Möglichkeit sich abzusichern - Speichern. So oft es irgend sinnvoll ging. Als ich dann dachte, ich wäre zur Hälfte fertig, wollte ich mir mein bis dahin geformtes Werk ansehen - nur um eine neue, RIESIGE Sinnkrise zu erleiden. Denn nach nur wenigen Minuten Film fiel mir auf, dass meine Bild und Tonspur schrecklich verschoben waren und an einer Stelle Inhalt fehlte, der nicht hätte fehlen sollen. ...
An diesem Tag habe ich alles gelöscht, war wieder am Punkt null (es ließ sich leider nicht anders regeln) und habe den Videoschnittrechner ignoriert. Erst gut eine Woche später war ich wieder gewillt, mich noch einmal mit dem ganzen Thema zu befassen. Es ging voran. Kleckerweise. Gefühlt überhaupt nicht.
Es hat einen Moment gedauert, bis ich begriff, dass bei der Aufnahme des Interviews mit Livi ein Übertragungsfehler stattgefunden haben musste, wodurch sich Bild- und Tonspur so schrecklich verschoben hatten. Für mich hieß das letztendlich Fusselarbeit. Um zu einem fertigen Ergebnis zu gelangen habe ich mehrere Tage gebraucht. Ich hatte zwischendrin immer wieder mehr Ton- als Bildmaterial und bin immer wieder mal durchgedreht, aber Ende ist ein passables Ergebnis dabei heraus gekommen.
Und dieses möchte ich euch auch nicht vorenthalten. :) Wer wissen möchte, wie Livi dazu gekommen ist nach Israel zu gehen, was sie dort erlebt und machen darf sollte sich dieses Video nicht entgehen lassen. Ich wünsche viel Spaß beim Anschauen. (P.S. Sie hat ihr Praktikum inzwischen bis März nächsten Jahres verlängert.)