Donnerstag, 28. Juni 2012

Woche 16: Visuelle Gestaltung

Nachdem es in den vorigen Wochen sehr theoretisch zuging habe ich mich unheimlich auf dieses Fach gefreut. Eine Woche lang "zeichnen". Tjahaaaa ... nur habe ich dabei völlig unterschätzt, das es durchaus anstrengend sein kann, 8 Stunden am Tag nichts anderes zu tun, als Zeichnungen anzufertigen und dabei auf Kommando kreativ sein zu sollen.

Aber genau das gehört zum Job eines Mediengestalters. Auf Kommando kreativ sein, Skizzen anfertigen die etwas her machen, oder sich überhaupt Gegenstände in verschiedenen Perspektiven vorstellen zu können. Das alles haben wir in dieser Woche geübt. Es begann ganz harmlos damit, dass wir uns einen Gegenstand im Raum suchen sollten, den wir zeichnen wollten. Daran kann man sich, zugegeben, eine weile aufhalen, aber nicht unbedingt 8 Stunden. Aber wenn der eine fertig war, ging es auch schon mit dem nächsten weiter. "Versuch es einmal aus diesem Winkel.", oder "Vielleicht probierst du einmal, alles aus nur einem Strich, ohne den Stift abzusetzten, zu zeichnen?" Solche und ähnliche Vorschläge bekommt man dann von seinen Dozenten. Im ersten Augenblick dachte ich wirklich 'Das kann nicht Ihr Ernst sein' - war es aber. Und es war gut, es wenigstens auszuprobieren. Das mir das Ergebnis überhaupt nicht zugesagt hat, ist dabei ein völlig unerheblicher Punkt. Wichtig war nur, es auszuprobieren um verschiedene Techniken und Möglichkeiten kennen zu lernen.
Der Dienstag verlief ganz ähnlich. Nur das wir dieses Mal Dinge zeichnen durften, die wir uns selbst mitgebracht hatten. (Eine Wohltat, ich habe nämlich nicht wirklich was in unserem Raum gefunden, was ich hatte am Vortag zeichnen wollen.) Und wie ich nun einmal bin arbeite ich an Dingen, die mich interessieren einfach besser, als an solchen, die es nicht tun. Ja, ich weiß, an dieser Einstellung muss ich noch arbeiten, aber hey, das wird schon werden :)
Wirklich begeistert war ich, als es darum ging eine Schaufensterpuppe (die haben wir in der Werkstatt von den Gestaltern für visuelles Marketing "geklaut") akt zu zeichnen. Die Proportionen sind mir dabei zwar nicht immer ganz gelungen, trotzdem hat es Spaß gemacht. Und es gab auch den ein oder anderen hilfreichen Tipp vom Dozenten, der mir dabei geholfen hat die eigene Technik wieder ein wenig weiter zu entwickeln. Die Ergebnisse der Woche könn ihr euch hier ansehen.
Es ging in dieser Woche aber nicht nur um das Anfertigen von Stillleben oder Aktmalerei. Von großem Interesse waren für uns natürlich vor allem die Themen des perspektivischen Zeichnens. Fluchtpunkte im Raum. Von einem bis zu drei Stück. Bei dreien fängt es dann an, knifflig zu werden, aber auch eine Menge Freude zu bereiten, wenn es richtig klappt. Ebenfalls von Bedeutung war die 3-Tafel-Ansicht. Nein, dabei geht es nicht um irgendwelche Steintafeln oder dergleichen ;) Sondern um die Betrachtung ein und desselben gegenstandes, von drei verschiedenen Punkten: von vorne, von der linken Seite und von oben. Das zu zeichnen erfordert gut ausgeprägte Fähigkeiten, sich Dinge rumlich vorzustellen. Wer damit Probleme hat bekommt auch automatisch ein paar Schwierigkeiten beim Lösen dieser Aufgabe. Es ist mir zum Glück vernünftig gelungen! 

So interessant diese Woche war, und so viele Bilder wie dabei auch entstanden sind, am Ende war ich froh, eine Weile lang keinen Bleistift oder ähnliches mehr anrühren zu müssen. Es ist WIRKLICH anstrengend, so viele Stunden am Stück nichts anderes zu tun, als zu zeichnen. Trotzdem, ich würde dieses Fach jeder Zeit wieder belegen wollen.

Das soweit von mir. Über Komentare oder Fragen wird sich wie immer gefreut.
Liebe Grüße,
Diana

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